Endlich
kann ich mit der Tastatur tippen. Der Oslo-Fjord war wirklich toll. Weniger
schön war, dass ich völlig planlos 2 std. durch Oslo geirrt bin. Hab mein
Etappenziel (Hönefoss) deshalb bei weitem nicht erreicht. War heute so alle,
dass ich schieben musste. Mag daran liegen, dass ich den ganzen Tag nix Warmes
gegessen habe. Ausschließlich von Schokolade
ernährt. Unterwegs dann zwei
Frauen getroffen, die meinten, ein Bad im Sondre Heggelivatnet wäre sehr
erfrischend und das Wasser auch recht warm.
Scheisskalt
war's!
So unterscheiden
sich wohl deutsches und norwegisches Kälteempfinden. War aber so schön, dass
ich direkt mein Zelt hier aufgeschlagen habe.
Hab versucht mir
Spätzle zu machen, doch der blöde Gaskocher
hat's nicht geschafft, das Wasser
zum Kochen zu bringen. Also
hat's bescheiden geschmeckt und ich hab auch nicht
viel herunterbekommen. Draußen ist gerade die Sonne untergegangen und es sind
13 Grad. Es weht wie Sau. Nicht bedrohlich, aber unangenehm. Ich hör neben dem
Sturm das Wasser an die Felsen klatschen. Als
ich das Zelt aufgebaut hab war's noch recht windstill, deshalb
steht's jetzt
ungünstig (gegen den Wind).
Der Weg hierher
war recht beschwerlich, das Schöne ist allerdings, dass es sich
ausschließlich
um Forstwege handelt. Ab und zu mal nen Mountainbiker, aber kein Auto weit und
breit. Sonst wäre so ein toller See sicherlich zur Touristenhochburg verkommen.
Die Autos in Oslo überholen verdammt dicht, auch dort wo Platz ist. Es gibt
kaum Radwege und gefährliche
Straßenbahnschienen. Das Fahrradlicht hat wohl
auf der Fähre gebrannt, also musste ich meiner ersten 5 Batterien verbraten.
In Hönefoss hol ich mir neue und genehmige mir ein reichhaltiges Mittagessen.
Frühstück wird sich wohl auf trocken Knaecke beschränken.
Außer den
Autofahrern sind die Leute übrigens sehr nett, hilfsbereit und sprechen alle
gutes Englisch. Die zwei Frauen wollten mir sogar ihre Karte schenken.
Hoffentlich klingt der Sturm noch etwas ab, damit ich etwas Schlaf finde. Und
mein Magen schreit auch unentwegt nach Rennies. 4
Stück sind schon weg. Keine
Ahnung, ob es am mangelnden Essen oder den lauwarmen
Spätzle liegt. Und
hoffentlich bin ich morgen etwas fitter. Ab 16 Uhr war heut gar nix mehr mit
mir los und der Puls war eigentlich immer zu hoch. Vor der Nachtruhe nur noch
ein paar Tachodaten:
Puls: Schnitt: 166
max: 191 max
Insgesamt
ging's knapp 300m bergauf
Das ist hier ein
unbeschreibliches Gefühl der Freiheit